Gestern nach dem Sonnenuntergang, war ich nochmal unterwegs, um Nachtaufnahmen zu machen. Das Licht war sehr gut, genau wie die Corona am Himmel, die ich dann noch mit aufgenommen habe, bevor es komplett dunkel wurde.
Ich möchte Euch erklären, was ich alles an Equipment verwendet habe und welche Einstellungen ich an der Kamera vorgenommen habe, um diese Aufnahme zu realisieren.
Natürlich werde ich Euch noch in einem zweiten Blog Beitrag alle meine Arbeitsschritte in Lightroom 5 erklären.
So sieht das fertige Foto nachher aus.
http://markuslandsmann.zenfolio.com/blog/2014/5/the-night-is-coming
Equipment und Ausrüstung
Ein Stativ ist bei solchen Aufnahmen unverzichtbar, damit man lange Belichtungszeiten verwenden kann ohne zu verwackeln. Ein Fernauslöser ist (ob per Kabel oder Funk) auch zu empfehlen, aber kein muss. Man kann statt dessen auch die Kamera im Selbstauslöser Modus betreiben, wo der Spiegel schon hochgeklappt ist (bei mir 2.sek).
Bildgestaltung
Das Bild wird in drei Teile aufgeteilt.
Des weiteren habe ich die Straße als gestalterisches Mittel genutzt, um den Betrachter in die Bildmitte zu leiten. Der Baum (rechts am Bildrand) und Zaun dienen als natürliche Abgrenzung des Hauptmotives (Himmel und Lichter der Stadt).
Kamera Einstellung
Es sollte auf jeden Fall der RAW Modus der Kamera eingestellt werden, wenn dies bei Euch möglich ist, um nachher den kompletten Bearbeitungsspielraum zu haben. 24mm Brennweite waren in der Lage, den Weg sehr lang und tief wirken zu lassen. Die Kamera wird hier auf den AV-Modus (Zeitautomatik) gestellt und auf dem Stativ befestigt.
Jetzt wird der Autofokus der Kamera in den manuellen Modus gestellt und das Liveview eingeschaltet. Wir stellen nun per Hand scharf (es kann hier die Lupenfunktion genutzt werden). Um die Sterne nicht als Spuren am Himmel darzustellen, sollte die Belichtungszeit nicht länger als 30sek. sein, vielleicht noch ein wenig niedriger. (Die meisten DSLR Kameras lassen im AV-Modus eine maximale Belichtungszeit von nur 30sek. zu, auch wenn das Bild zu dunkel ist.) Wenn ihr mal darüber hinaus belichten wollt, dann muss der Bulb Modus mit Fernauslöser benutzt werden.
Die Belichtung ist auf Matrixmessung gestellt. Nun sehe ich im Liveview Modus bei mir die zu hellen und dunklen Stellen per blinkender Maske (gelb ist zu dunkel, rot ist zu hell). Die Blende wird so weit geöffnet wie nur möglich, um die Isos so niedrig wie möglich zu halten, wegen dem Bildrauschen. Bei mir sind es 2,8 bei diesem Objektiv gewesen, doch ich habe die Blende 3,2 gewählt um einen Tick mehr schärfe zu erreichen. Nun zeigt die Kamera bei Iso100, die zu dunklen stellen an. Jetzt erhöht man die Isos der Kamera stufenweise, man kann nun beobachten, wie sich die zu dunklen (gelb blinkenden) Bildanteile verringern und die ersten hellen Bildanteile (rot blinkend) auch anfangen zu blinken. Das ist genau die Belichtung die wir brauchen, nämlich eine minimale Überbelichtung der hellen Bildanteile.
Die Kameraeinstellungen waren nun wie folgt Iso 320 / Blende 3,2 / 25sek. / 24mm / Matrixmessung
Jetzt wird ausgelöst und wir schauen uns das Ergebnis am Monitor der Kamera an. Auch wenn es Euch zu hell oder dunkel erscheint, schaut bitte dabei ins Histogramm, ob ihr nicht zu viel Über oder Unterbelichtet habt. Eine minimale Unterbelichtung ist hier nicht zu schlimm. (Der meiste Anteil ist auf der linken Seite)
Ihr könnt Euch aber auch wieder per Maske, die zu hellen und dunklen Bildanteile blinkend anzeigen lassen.
Das ist das unbearbeitete RAW aus der Kamera
http://markuslandsmann.zenfolio.com
Ich hoffe diese kleine Anleitung ist gut verständlich geschrieben und der ein oder andere kann ein wenig nutzen daraus ziehen. Jeder arbeitet ja ein wenig anders , ich beschreibe hier nur meine Vorgehensweise und Arbeitsschritte.
Ich würde mich sehr über Kommentare freuen, auch oder gerade wenn ihr noch fragen dazu haben solltet.
Der zweite Teil zur Bearbeitung in Lightroom5 wird bald die Woche folgen.